Geboren 28.6.1712 in Genf; gestorben 2.7.1778 in Ermenonville.
Rousseau war der Sohn eines einfachen Uhrmachers. Von Kindheit an las er wahllos Unmengen von Büchern. Als er, sechzehnjährig, eines Abends nach einem Spaziergang die Stadttore bereits verschlossen vorfand, beschloss er, auf Wanderschaft zu gehen…
Auf einen Schlag bekannt wurde Rousseau 1750 durch eine Abhandlung über die Künste und Wissenschaften, in welcher der Satz stand: »Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten.« Er schrieb Romane, die sich die Leute in ganz Europa aus den Händen rissen; er verfasste viele pädagogische, philosophische und politische Schriften, die ihm mächtige Feinde verschafften und aufgrund derer er zur Flucht von einem Land ins andere gezwungen war; er wurde gejagt, geliebt und hochverehrt und zerstritt sich mit zahllosen Geistesgrößen seiner Zeit.
»Ich muss den Rousseau so lange lesen, bis mich die Schönheit der Ausdrücke gar nicht mehr stört; erst dann kann ich ihn mit Vernunft untersuchen… Rousseau entdeckte zuallererst unter der Mannigfaltigkeit der Menschlichen angenommenen Gestalten die tief verborgene Natur desselben. Rousseau ist der Newton der Moral!« (nach Immanuel Kant, Bemerkungen zu den Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen)
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