470–399 v. Chr.
Sokrates lebte in Athen zur Zeit der attischen Demokratie. Er hat keine eigenen Werke hinterlassen, sondern seine Lehre hat sich hauptsächlich in den Schriften seines berühmten Schülers Platon erhalten. Weil man ihm vorwarf, durch seine philosophischen Lehren die Jugend zu verderben und die Götter zu missachten, wurde er zum Tod durch den Schierlingsbecher verurteilt.
Sokrates philosophierte in der Öffentlichkeit: auf der Agora, dem Marktplatz von Athen, umgeben von seinen Schülern. Er trat auf als der Meister des Nichtwissens: Anstatt ihre komplizierten Fragen zu beantworten, verwickelte er die Menschen durch hartnäckiges Nachfragen in nicht enden wollende Gespräche und brachte sie dazu, selbst Antworten zu finden: Ich weiß, dass ich nichts weiß! Erkenne dich selbst!
»Er lehrte, dass der Mensch in sich zu finden und zu erkennen habe, was das Rechte und Gute ist, und dass dieses Rechte und Gute seiner Natur nach allgemein sei. Mit Sokrates hat sich zum ersten Mal die absolute Unabhängigkeit des Gedankens frei ausgesprochen.« (nach Hegel)
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